„shake it, baby!“ heißt das neue Programm. Was darf man sich darunter vorstellen, kannst du unseren Lesern kurz darüber berichten?
Ich erzähle von den großen und kleinen Schüttelungen des Lebens. Und dass es besser ist, zum Schüttler zu werden, als ständig ein Geschüttelter zu bleiben. Und dass es wichtig ist, geschmeidig zu bleiben, auch wenn man sein eigenes Leben nicht überleben kann.
Die Premiere ist am 22. Jänner im Kabarett Niedermair. Wie laufen die Proben und Vorpremieren?
Zum Glück ist wieder alles rechtzeitig fertig geworden. Das ist und bleibt die große Panik bei jedem Programm, ob es sich ausgeht. Und die ersten Reaktionen waren sehr positiv und motivierend. Ich freue mich also schon auf die Premiere.
Deine Vita ist für die Kabarettbranche eine unübliche. Du bist gelernter Religionslehrer, 2006 zum Vollzeitkabarettisten konvertiert und seit 2010 wieder in den Schulklassen aktiv. Wie kam es zu diesem Schritt zurück zu den Wurzeln?
Mir ist das Unterrichten einfach sehr abgegangen. Einen zumindest „relativ normalen“ Beruf zu haben und immer mit jungen Menschen zusammen zu sein, bereichert mein Leben sehr. Ich mache es gerne und es geht mir leicht von der Hand. Und ich werde außerdem dafür bezahlt. Aber das wäre als Antwort zu kurz gewesen.
Gibt es Wechselwirkungen zwischen deinen beiden Berufen? Beeinflusst deine Erfahrung als Theologe und Pädagoge dein Kleinkunstschaffen? Und umgekehrt?
Auf jeden Fall. Ich habe auch immer Nummern im Programm, wo es um Schule, Lehrersein und solche Dinge geht. Das mögen die Leute ja auch, wenn einer aus der Praxis seine Erlebnisse und Erfahrungen auf die Bühne bringt. Und umgekehrt hilft mir mein Zweitberuf als Kabarettist, weil mich meine Schülerinnen und Schüler so auch von einer anderen Seite kennenlernen können.
Du hast im Dezember an der ORF-Show „Die große Comedy Chance“ teilgenommen und dort vor dem wohl größten Publikum deiner Laufbahn gespielt. Wie war das so? Hat sich für dich etwas geändert, seit du so einem großen Publikum bekannt bist? Erkennen dich die Leute auf der Straße? Und wie wirkt sich das auf den Vorverkauf deiner Auftritte aus?
Die Comedy Chance hat großen Spaß gemacht und ich habe an den Rückmeldungen gemerkt, wieviele Leute ich damit erreicht habe. Die ersten Vorstellungen meines neuen Programms „shake it, baby!“ waren auch sehr schnell ausverkauft und ich nehme schon an, dass da auch diese Ausstrahlung eine Rolle gespielt hat. Auf der Straße wurde ich am nächsten Tag genau einmal erkannt. Ich bin also noch nicht so richtig famous, aber es hat sich kurz so angefühlt.
Was bringt die Zukunft? Wirst du auch weiterhin deinen zweigleisigen Weg fortsetzen?
Die Zweigleisigkeit bleibt auf jeden Fall. Durch die vier Jahre Pause vom Unterrichten weiß ich heute einfach, dass ich ein „Natural born Relilehrer“ bin, der das einfach auch ausüben muss. Ich spiele daneben so an die 80 bis 100 Auftritte im Jahr und das reicht. Damit ist mein Leben sehr schön ausgefüllt.
Vielen Dank für das Gespräch!
Stefan Haider feiert am 22. Jänner im Kabarett Niedermair die Premiere seines neuen Solos "shake it, baby!". Alle weiteren Termine finden Sie in unserem Kalender.