Auf der Suche nach dem "richtigen" Glück: Josef Burger

Die erste Premiere der Saison gehört einem der sympathischsten und authentischsten Vertreter der Branche. Der Name Josef Burger steht seit Jahren für Kabarett mit Anspruch und ohne Effekthascherei. Am kommenden Dienstag, 10. September, feiert sein bereits siebtes Programm Premiere. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

„LIVE“ nennt sich dein neues Programm. Worum geht es?
Wie in allen meinen Programmen um das Leben und die zwischenmenschlichen Beziehungen darin. Im neuen Programm mache ich mich auf die Suche nach dem “richtigen” Glück und verabschiede mich von meinem alten Leben. Wie die Vorpremiere gezeigt hat, finden sich viele Menschen aus dem Publikum in der Geschichte wieder. Die Suche wird zu einem gemeinsamen Erlebnis und hält viele Überraschungen parat.

Inwieweit ist das Programm autobiographisch angehaucht?
Alle meine Programme sind natürlich stark autobiographisch. Ich schaffe keine Kunstfiguren, sondern stelle das dar, was wir alle täglich erleben. Die Authentizität ist mir dabei das Wichtigste. Die Menschen sollen spüren, dass das was ich spiele auch ich bin.

Deiner Homepage habe ich entnommen, dass du am beruflichen Sektor schon einiges erlebt hast. Unter anderem warst du Polizist, Versicherungsvertreter, Detektiv. Wie kommt man von diesen Berufen zum Kabarett?
Ja, meine Suche war lang! Aber ich wollte schon von Kindheitstagen an auf die Bühne. Natürlich ist es nicht so einfach, den Brotberuf aufzugeben und von der Kunst zu leben. Oder es zumindest zu versuchen, was anfangs ja recht schwer ist. Aber meine Frau und auch mein Sohn unterstützen mich ungemein und haben mich über die Jahre hinweg immer bestärkt diesen Weg zu gehen. Ich bin sehr glücklich, meinen Traum leben zu dürfen!

Neben deiner Tätigkeit als Kleinkünstler „für Erwachsene“ bist du auch sehr viel an Schulen mit deinem Suchtpräventionsprogramm „100% Rauschfrei“ unterwegs. Erzähl uns bitte ein bisschen mehr darüber.
Nachdem ich selbst seit über elf Jahren trockener Alkoholiker bin, habe ich ein Suchtpräventionsprogramm für Jugendliche geschrieben. Dabei werden auf humoristische Weise die anfangs “guten Zeiten” mit dem Alkohol, wie auch die schlechten Zeiten bei übermäßigem Genuss dargestellt. Bis jetzt haben über 18.000 Jugendliche dieses Programm gesehen und das positive Feedback bestätigt die Vorgehensweise. Über den Humor erlange ich die Aufmerksamkeit der SchülerInnen, und sie sind dann bereit, sich auf das Thema einzulassen. Auch dieses Programm lebt natürlich von der Authentizität.

Im vergangenen Jahr warst du im Finale der ORF-Show „Die große Comedy-Chance“ und konntest damit auf einen Schlag sehr viel Publikum erreichen. Inwieweit hat das deiner Karriere genutzt? Was hat sich seither verändert? Und – da demnächst die Castings für die nächste Staffel beginnen – würdest du deinen Kabarett-Kollegen raten, an dieser Show teilzunehmen?
Holt mich hier raus, ich bin ein Star! :) Nein, es war eine interessante Erfahrung, welche auch sehr anstrengend war. Natürlich haben mich nach der Sendung mehr Menschen gekannt und viele sind auch in meine Programme gekommen. Ich denke schon, dass ich von der Sendung profitiert habe und würde es auch anderen Kolleginnen und Kollegen empfehlen, daran teilzunehmen. Auf einem Schlag von tausenden Menschen gesehen zu werden, da musst du schon ganz schön lange und viele Abende spielen, um diese Breite zu erreichen.

Was sind deine Pläne für die nähere Zukunft?
Spielen, spielen, spielen. Ansonsten mache ich keine großen Pläne. Mein Leben hat mir gezeigt, dass es ohnehin fast immer anders kommt, als geplant. Ich genieße die Tage und versuche weiterhin, mir selbst treu zu bleiben. Und ja, ein besserer Mensch möchte ich auch immer werden. Schauen wir mal!

Danke für das Gespräch!

Josef Burger feiert am 10. September 2013 um 20:00 Uhr in der Wiener Kulisse die Premiere seines neuen Programms "LIVE". Alle Infos und Termine finden Sie in unserem Kalender.

Interview vom 07.09.2013, 11:43 Uhr · rb
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