Bemerkenswerte Gastspiele: Malediva und Ohne Rolf im Stadtsaal
Der Wiener Stadtsaal steht seit seiner Gründung nicht nur für das Beste aus der österreichischen Szene, sondern bemüht sich auch unentwegt, hochkarätige Kleinkünstler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum nach Wien zu holen. Nachdem man uns Ende November mit Sven Ratzke und Ehnert vs. Ehnert bereits zwei denkwürdige Wien-Premieren beschert hat, geht es im Dezember in ähnlicher Manier weiter: Die in Wien immer wieder gern gesehenen Malediva präsentieren ihr aktuelles Weihnachtsprogramm. In "Schnee auf Tahiti" versuchen Lo Malinke und Tetta Müller, dem Weihnachtstrubel und Geschenke-Horror zu entfliehen, indem sie kurzerhand Richtung Südsee abhauen. Vorest bleibt dies aber ein frommer Wunsch, denn ein Stewardessen-Streik zwingt sie, den Heiligabend in der Wartehalle des Flughafens zu verbringen. Als sie es schließlich doch noch nach Tahiti schaffen, gestaltet sich der Weihnachtsurlaub für unser liebstes schwules Pärchen ganz anders als erwartet. Die zwei witzigen Bühnen-Diven erzählen eine mitreißende Weihnachtsgeschichte mit berührenden Balladen und fetzigen Musical-Einlagen. Österreich-Premiere am 3. 12. im Wiener Stadtsaal. Weitere Termine hier.
Das Schweizer Duo Ohne Rolf begeistert mit einer simplen, aber wirkungsvollen Idee: Die Hauptrollen in den Programmen von Christof Wolfisberg und Jonas Anderhub spielen beschriftete Plakate. Es handelt sich also um Kleinkunst zum Mitlesen. Klingt langweilig? Ist es aber keinesfalls! Das zweite Programm der beiden heißt "Schreibhals" und enthüllt überraschende und urkomische Dimensionen, die sich im alltäglichen Papierkram verbergen. Gelacht wird hier zwischen den Zeilen, und das Auge hört mit. Mit ihrem Konzept des gedruckten Kabaretts haben Ohne Rolf für viel Aufsehen gesorgt, konnten zahlreiche Preise abräumen und gehören zur Zeit sicher zum Innovativsten, das man aktuell auf Kleinkunstbühnen sehen kann. Die Premiere von "Schreibhals" gibt es am 21. Dezember im Wiener Stadtsaal, bereits einen Tag vorher spielen Ohne Rolf noch einmal ihr Debutprogramm "Blattrand". Für alle weiteren Termine und Infos blättern Sie zu unserem Kalender.
Kabarettstars in Weihnachtsstimmung
Es ist bereits Tradition, dass viele Publikumslieblinge der Kleinkunstszene spezielle Weihnachtsshows in ihrem Repertoire haben. Nicht anders ist es in diesem Jahr. Da wären etwa die allseits beliebten Heilbutt & Rosen, für deren zahlreiche Fans ein Advent ohne "Weihnachten aus der Dusche" kaum vorstellbar wäre. Völlig neue Texte zu altbekanntem Weihnachtsliedgut sowie musikalische Blödelei und Plauderei vom Feinsten lassen letztlich keine andere Erkenntnis zu: Weihnachten ist doch die schönste Zeit im Jahr. Wenn auch Sie sich von Heilbutt & Rosen beschenken lassen möchten, dann kommen Sie zu einem dieser Termine.
Die stil- und humorvolle Verfremdung diverser Weihnachtslieder haben sich auch zwei weitere Formationen auf die Fahnen geschrieben. Herbert Steinböck und Thomas M. Strobl spielen an einigen ausgesuchten Terminen die Weihnachtsausgabe ihres bewährten Verhör-Programms "Tralala", machen dabei das himmlische zum Fußballtor und aus dem "Rapapapam" des "Little Drummer Boy" kurzerhand ein "Papa daham". Hier finden Sie die Termine. Die Echten laden im Rahmen ihres Weihnachtsspecials "Gans in Weiß" zu einer nicht ganz komplikationsfreien Weihnachtsfeier: Die Geschenke sind unauffindbar, die Kekse ungenießbar und selbst die Gans ist auch nicht so gans... Da bleibt nur eines: Singen, und zwar in typischer Echten-Manier. Weihnachtslieder, verhört können Sie an diesen Abenden hören.
Bewährtes Medizinkabarett in adventlicher Gestalt kommt wieder von Peter & Tekal. Wenn der Arzt und sein Konterpart und Profi-Hypochonder ihren "WeihNachtDienst" antreten bleibt kein Auge trocken. Die beiden bieten Höhepunkte ihres bisherigen Schaffens, neu kontextualisiert und weihnachtlich interpretiert. Wer einen dieser Dienste mit den beiden verbringt, kommt garantiert gesund durch die Feiertage. Gery Seidl, der momentan gerade mit Hochdruck an seinem neuen Solo arbeitet (Premiere im Jänner), nimmt sich trotzdem Zeit für eine kleine Tour mit seinem Weihnachtsprogramm "Aufputzt is". Darin variiert er das klassische Thema der ach so schön und romantisch imaginierten Weihnachtsfeier im Kreise der Liebsten, die dann doch ganz anders verläuft als gedacht. Oder besser gesagt - völlig aus den Fugen gerät. Seien sie dabei an einem dieser Termine.
Neu im vorweihnachtlichen Kabarettreigen sind Flo und Wisch. Die beiden Beinahe-Sieger der ORF-Show "Die große Chance" haben ihr zweites Programm "Hallo Christkind!" genannt und kündigen ein fulminante Show an, in der sie jung, spitz und vielleicht auch ein bisschen böse die Weihnachtszeit verarbeiten wollen. Die musikalischen Jungkabarettisten feiern am 12. 12. im Orpheum Premiere. Vorpemieren- und Folgetermine finden Sie hier.
Eine der ganz großen Diven darf natürlich auch nicht fehlen in unserer weihnachtlichen Kabarett-Zusammenschau: Irmgard Knef, Kunstfigur und Schwester der berühmten Hildegard, hat ja seit 1933 schon ganz schön viele Weihnachtsfeste erlebt. Deshalb kann sie auch eine Menge erzählen. Und das macht die alternative weihnachtsfrau gewohnt unsentimental und mit Berliner Schnauze. Mit rauchig whiskyzarter Stimme präsentiert sie einen swingenden, frech-fröhlichen Kabarettabend mit jazzigen Christmas Songs, komischen und unerhörten Weihnachtsliedern - selbst ihre größten Erfolge werden unter weihnachtlichem Blickwinkel betrachtet. Noch nie gab es so coole Krippenansichten und jazzigen Engelsgesang. "Prost Weihnacht!" Zu sehen exklusiv am 13. und 14. 12. im Wiener Stadtsaal. Weitere Infos gibt es hier.
Humorvolle Rückblenden
Der Dezember ist auch die Zeit, um das zu Ende gehende Jahr Revue passieren zu lassen, und dies lässt sich trefflich in satirisch-komödiantischer Form tun. Deshalb ist der letzte Monat des Jahres auf den Kleinkunstbühnen auch einer der Rückblicke. Zu diesem Zweck hat sich auch heuer wieder eine All Star-Auswahl formiert: Verena Scheitz, Gerald Fleischhacker, Leo Lukas, Rudi Roubinek und Guido Tartarotti haben diesmal jede Menge Stoff für ihr Programm "Das war 2013 - Ein Jahr im Rückspiegel...": Vier große Wahlen wurden geschlagen, eine Ski-WM wurde gefahren und ganz viele Prominente wurden verheiratet, geschieden, geschwängert oder sonst etwas. Was kann man sich als Satiriker mit Faible für die unmittelbare Vergangenheitsbewältigung mehr wünschen? Hier geht es zu den Terminen.
Als erfahrene Kapazunder der gepflegten Jahresbilanz gelten auch die Drüberreder von maschek. Die Herren unterbrechen ihre aktuelle Puppentheater-Spielserie, um sich in gewohnt böshumoriger Manier über die Ereignisse der letzten 365 Tage herzumachen. In "Das war 2013" klären sie unter anderem folgende Fragen: Welche Sprache spricht Frank Stronach? Was hat Niki Berlakovich gegen Bienen? Wo lebt Edward Snowden? Wie viele Perioden hat Angela Merkel noch vor sich? und nicht zuletzt: Wie wird 2014? Antworten darauf gibt es an diesen Abenden.
Im intimen Theater am Alsergrund widmet sich wie jedes Jahr Bernie Magenbauer den Geschehnissen des letzten Jahres auf seine ganz eigene Art und Weise. Er streift sein gepflegtes Moderationssakko über und präsentiert einen kleinen Jahrmarkt der Erinnerungen. Dabei behandelt er Fragen wie: Sieht es am Arbeitsmarkt wirklich so schlecht aus, wenn sich alleine die Zahl der Päpste in einem Jahr verdoppelt hat? Was haben Elton John und Karl Moik gemeinsam? Wird Otto Wanz zu seinem 70. Geburtstag noch einmal ein Telefonbuch zerreissen, oder doch nur eine Herold CD? Und glaubt Spezialagent Ernst Strasser eigentlich selbst, was er sagt? Zur Unterstützung hat sich Magenbauer diesmal Robert Mohor, selbst erfahrener Monatsbilanzier, an Bord geholt. "Unterm Strich - Der Jahresrückblick 2013", exklusiv im Theater am Alsergrund an diesen Abenden.
Der Silvesterabend im Kabarett
Für viele Kleinkunstfreunde gehört zu einem gelungenen Silvesterabend neben Sekt und Feuerwerk auch ein Besuch im Kabarett. Der Möglichkeiten gibt es viele: Im Wiener Konzerthaus versammelt sich ein ganzer Reigen an Publikumslieblingen: Andreas Vitasek, Gernot Kulis, Bernhard Ludwig und Heinz Marecek bespielen die verschiedenen Säle des Hauses nicht nur am 31.12., sondern auch an den Tagen zwischen den Jahren (Details: www.silvesterinwien.at). Auch die anderen wichtigen Bühnen haben geöffnet: Im Niedermair rutscht I Stangl rüber, im Orpheum feiert Christoph Fälbl, im Casa Nova blödelt und singt der "Flotte 4er" ins neue Jahr, im Stadtsaal sorgt Mike Supancic für Stimmung, im Theater am Alsergrund ist Heinz Hofbauer zu sehen und im Theater Akzent erleben Sie Joesi Prokopetz. Für Ihre ausführliche Silvesterplanung empfehlen wir einen Blick in unseren Kalender.